Religion, Recht & Kultur

Religion, Recht & Kultur

Der Arbeitsbereich „Religion, Recht und Kultur“ bündelt theologische, juristische, politikwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Forschungsperspektiven und bezieht diese aufeinander. Die Arbeiten richten sich dabei aktuell insbesondere auf acht Themenkreise:

  • Digitale Theologie

    Unter dem Schlagwort „Digitale Theologie“ sammeln sich unterschiedliche Ansätze und Interessen in der Theologie, die sich mit Prozessen der Digitalisierung auseinandersetzen. Das Forschungsfeld verbindet dabei technische und instrumentelle Bezüge auf digitale Technologien mit kulturwissenschaftlichen Ansätzen zur Beschreibung eines digitalen Kulturwandels.Die Mehrzahl der Projekte in diesem Themenfeld untersuchen, wie theologische Begriffe und Denkmodelle durch Digitalisierungsprozesse verändern oder neu interpretiert werden müssen. Dazu gehört auch die Reflexion auf Initiativen und Debatten „digitaler Kirche“. Aber auch digitale Forschungsmethoden und deren hermeneutische und epistemische Implikationen kommen in den Blick (TheoLab).

    Daneben ist die digitale Plattform und Zeitschrift Cursor_ auch an der FEST angebunden, um digitale Tools für einen partizipativen theologischen Diskurs an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kirche zu erproben.

    Theologies of the Digital

    • Workshop I: November 2019 in Princeton (Kooperation mit Prof. Hanna Reichel/Princeton)
    • Workshop II: 23./24. April 2021 digital (Kooperation mit Dr. Florian Höhne/Berlin)

    Mensch 4.0

    digital. parochial. global. Was ist Kirche heute?

    TheoLab Heidelberg

    Cursor_ Zeitschrift für explorative Theologie

    Global Network for Digital Theology

  • Öffentliche Theologie

    Religion ist nicht nur eine Sache privater Innerlichkeit, sondern tritt nach außen: in Symbolen, Organisationen, Überzeugungen und in Gestalt öffentlicher religiöser Akteure. Die Projekte des Teilbereichs haben das Öffentlichwerden von Religion (und dabei jeweils die Frage nach dem Status von „Öffentlichkeit“) zum Gegenstand. Diese werden zum anderen unter dem Leitbegriff „Öffentliche Theologie“ reflektiert und konzeptionalisiert.

  • Theologische Hermeneutik

    Zu klären, wie theologisches Verstehen sich vollzieht und was es ausmacht, ist eine Aufgabe theologischer Hermeneutik. In diesem Teilbereich kommt an der FEST vor allem die Bibel als ein Grundtext kirchlichen und theologischen Verstehens in den Blick. Diese wird innerhalb der Theologie in unterschiedlichen Disziplinen reflektiert, die im Netzwerk „Schriftbindung evangelischer Theologie“ interdisziplinär verbunden werden.

  • Ekklesiologie im Umbruch

     Kirchen reformieren, transformieren und strukturieren sich derzeit im großen Maße neu.
    Diese Prozesse verändern das Verständnis der Kirche, ihren Ämtern, Orten und Aufgaben.
    In vier halbtägigen digitalen Workshops werden diese Fragen unter der Überschrift “Ekklesiologie im Umbruch” verfolgt, im Gespräch zwischen akademischer Theologie und Kirchenpraktiker*innen.

    1.       Was ist Kirche? Kirchenbilder (13.09.2024 – 13-17 Uhr)

    In den – wenigen – Debatten über die theologische Einordnung der Transformationsprozesse spielen sog. „Kirchenbilder“ eine zentrale Rolle: Segensort oder Erzählgemeinschaft, Hort der Spiritualität oder öffentliche Kirche – welche Kirchenbilder sind hilfreich und verändern sie das theologische Verständnis der Kirche als Leib Christi oder Gemeinschaft der Glaubenden?
    U.a. mit Dr. Steffen Bauer, Dr. Ralph Charbonnier, Bischöfin Prof. Dr. Beate Hoffmann und Bischof Christian Kopp.

    2.       Wer ist Kirche? Akteur*innen (11.11.2024 – 9-13 Uhr)

    Die Aufgabe der öffentlichen Verkündigung (Confessio Augustana Artikel XIV) vervielfältigt sich und somit wandelt sich das Verständnis von Amt und Beauftragung. Für Pfarrpersonen hat durch Regionalisierungsprozesse vor allem der Aufwand im Feld von Management und Geschäftsführung zugenommen, aber auch das Arbeiten in multiprofessionellen Teams verändert das Selbstverständnis. Und wie kann das Verhältnis von Ehren- und Hauptamtlichen theologisch gedacht werden?
    U.a. mit Pfarrerin Claudia Sattler, Dr. Friederike Erichsen-Wendt, Dr. Patrick Todjeras und Prof. Dr. Sabrina Müller.

    3.       Wo ist Kirche? Orte und Institutionen (13.01.2025 – 9-13 Uhr)

    Die Frage nach Kirchenbildern verbindet sich mit Debatten um Orte kirchlichen Handelns: Kirchliche Präsenzen jenseits der Institution, Pop-Up Churches oder Kasualagenturen versuchen neue Orte von Kirche zu etablieren. Wo und wie ist also Kirche nach Confessio Augustana Artikel VII, wo „das Evangelium rein verkündet und die Sakramente recht verwaltet“ werden? Wie kann die Gleichwertigkeit von Gemeindeformen ekklesiologisch eingeholt und institutionell verortet werden?
    U.a. mit Pfarrerin Josephine Teske, OKR Dr. Matthias Kreplin, Prof. Dr. Christian Grethlein, Prof. Dr. Arnulf von Scheliha und Prof. Dr. Andreas Thier.

    4.       Wozu ist Kirche? Kirche und Gesellschaft (17.03.2025 – 9-13 Uhr)

    Die Verortung der Kirchen in der Gesellschaft prägt die Frage nach der Bedeutung der Kirchen: Wie ist das Verhältnis von Kirche und Gesellschaft in einer sich zunehmend als Minderheit erlebenden Kirche theologisch neu zu deuten? Was sind Wege kirchlicher Relevanz in der Gesellschaft angesichts der in der KMU VI erhobenen Verschiebungen in der Wahrnehmung kirchlicher Handlungsfelder?
    U.a. mit Pfarrerin Marina von Ameln, Anna-Nicole Heinrich, Anne Gidion Prof. Dr. Kristin Merle.
    Die Workshopreihe setzt die Reihe „Digital – Parochial – Global“ (2020-2022) fort.
    Rückfragen und Anmeldungen an frederike.van.oorschot@fest-heidelberg.de
  • Theologie in der Klimakrise

    Bioethik und Medizinrecht

    Im Themenfeld Bioethik- und Medizinrecht werden Grundlagen der Medizin- und Bioethik, aber auch spezifische bioethische Themen aus juristischer und interdisziplinärer Perspektive analysiert. Dabei ist Raum sowohl für die langfristige Verfolgung dieser Themen als auch für die Analyse aktueller Fragestellungen sowie für die Begleitforschung zu gegenwärtigen parlamentarischen Prozessen. Die Schwerpunkte im Rahmen dieses Themenfeldes lassen sich insbesondere den Bereichen des Lebensschutzes am Anfang (Fortpflanzungsmedizin und Embryonenschutz) und am Ende des Lebens (Sterbehilfe) zuordnen.

    Fortpflanzungsmedizin und Embryonenschutz

    • Embryonenschutz
    • Schwangerschaftsabbruch und Geburt
    • Fehl- und Totgeburten
    • „Fortpflanzungsautonomie“

    Sterbehilfe

    Staat, Wissenschaft und Politikberatung

    Wissenschaft, Gesellschaft und staatliches Handeln sind in vielfältiger Weise miteinander verbunden. Der Staat ist auf Erkenntnisse der Wissenschaft angewiesen, um seinen Aufgaben nachzukommen, die Wissenschaft bedarf Strukturen, die ihre Finanzierung und Unabhängigkeit absichern. Als wissenschaftliche Politikberatung gilt das Schnittfeld von Wissenschaft und Politik, das Erkenntnisse für Gesellschaft und Staat fruchtbar macht. Im Einzelnen ergeben sich zahlreiche Spannungsfelder und institutionelle Fragestellungen, die im Themenbereich „Staat, Wissenschaft und Politikberatung“ aufgegriffen werden.

    Völkerrecht

    Der Arbeitsbereich Religion, Recht und Kultur widmet sich unterschiedlichen völkerrechtlichen Fragestellungen. Nachgegangen wird insbesondere Fragen der Grenzen der Staatensouveränität durch völkerrechtliche Verpflichtungen, insbesondere der Verpflichtungen von Staaten gegenüber Menschen (Menschenrechte) und korrespondierende Staatenverantwortlichkeiten, sowie der Einbindung von Akteuren, die nicht zu den originären Völkerrechtssubjekten zählen (transnationale Unternehmen) und zum Wirkungskreis von internationalen Organisationen.

 

Mitarbeitende